Die ALGARVE - Traumhafte Strände, beeindruckende Felsenküsten, pittoreske Orte, verschlafene Fischerdörfer. Die Algarve ist für viele ein Sehnsuchtsort und unser erstes Ziel in Portugal.
Was man an der Algarve nicht verpassen sollte
Reisetipps mit Karte
Mehr als 150 Kilometer erstreckt sich die Algarve entlang der Atlantikküste im Süden Portugals. Unser Roadtrip über Spanien führte uns zunächst nach Estoi und danach weiter nach Luz, von wo aus wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Algarve erkundeten. Hier sind unsere Tipps für eine Woche an der Algarve. Zur Orientierung haben wir die Highlights in einer Karte, am Ende des Artikels dargestellt.
Palasthotel in Estoi
In Estoi, einem unscheinbaren Ort in der Nähe von Faro befindet sich der Palácio do Visconde de Estoi, ein prunkvolles Herrschaftshaus aus dem 18. Jahrhundert, das heute als Pousada, also staatliches Hotel, fungiert. Schon beim Betreten des Palastes taucht man in eine andere Welt ein: Marmorböden, verzierte Wände und kunstvolle Deckengemälde zeugen von der einstigen Pracht des Anwesens. Da wir einen Grund zum Feiern hatten, gönnten wir uns zwei Übernachtungen im Pousada Palasthotel Estoi. Das geschichtsträchtige Gebäude ist wunderschön und es war ein besonderes Erlebnis, dort zu wohnen. TIPP: Auch Nicht-Hotelgäste können das Gelände und den Garten besichtigen.
Nur 11 Kilometer von Estoi entfernt liegt Faro. Die Hauptstadt der Region, ist für viele wegen des internationalen Flughafens An- und Abreisziel. Obwohl Faro nicht zu den schönsten Städten der Algarve gehört, hat die Altstadt mit der Kathedrale und dem Yachthafen einen gewissen Reiz.
Hafen von Faro
Für einen längeren Urlaub ist man unserer Meinung nach an einem anderen Ort allerdings besser aufgehoben. Für einen Kurzaufenthalt bietet die Umgebung von Faro jedoch einige schöne Ausflugsziele. Wir besuchten das Naturschutzzentrum im Naturpark Ria Formosa und unternahmen eine Fahrt ins Hinterland der Algarve.
Rundweg Umweltbidlungszentrum Naturpark Ria Formosa
Östlich von Faro erstreckt sich der Naturpark Ria Formosa, eine 60 Kilometer lange Lagunenlandschaft, bestehend aus einem Labyrinth von Kanälen, Sumpfgebieten, Salzwiesen, Dünen, Sandbänken und Inseln. Seltene und bedrohte Tiere, wie Flamingos, Störche und zahlreiche Vogelarten haben dort ihren ungestörten Lebensraum. Außerdem wird das Naturschutzgebiet wirtschaftlich genutzt. Traditionell wird Salz gewonnen und ein beträchtlicher Teil des portugiesischen Muschelexports stammt aus dieser Region.
Im Naturschutzzentrum Quinta de Marim bei Olháo erhält man einen Eindruck über die Vielfalt der Ria Formosa. Ein drei Kilometer langer Rundweg schlängelt sich durch die Landschaft. Zu Fuß, mit dem Leihrad oder Kanu lässt sich die Flora und Fauna des Naturparks hautnah erleben. Obwohl wir im Mai keine Flamingos mehr beobachten konnten, war der Besuch des Naturparks ein großartiges Erlebnis. Die unzähligen Vögel und die Ruhe und Schönheit der Natur faszinierten uns sehr. Tipp: Ein Fernglas sollte dabei sein, um die Tier- und Pflanzenwelt noch besser zu beobachten
Weitere Sehenswürdigkeiten auf dem Rundweg sind eine Gezeitenmühle, ein traditionelles Bauernhaus mit Schöpfbrunnen, das Haus des Dichters Joao Lusio und eine Ausgrabungsstätte mit römischen Ruinen. Lehrtafeln entlang des Weges informieren über die Besonderheiten des Naturparks.
Einige Inseln des Parque Natural da Ria Formosa werden von Fähren und kleineren Booten angefahren. Von Olhão aus starten beispielsweise Bootsausflüge nach Armona und Luatra. Selbst waren wir nicht dort, dafür haben wir uns Olhão angeschaut: ein gemütlicher Ort mit kleinen Gassen, einem Fischereihafen nebst Promenade und einer großen Markthalle.
Olhão
Die schönsten Sehenswürdigkeiten der Algarve
Tipps für eine Woche
Unserer Roadtrip führte unser weiter nach Luz. Der kleine Küstenort gefiel uns auf Anhieb. Sein einladender Charme, der weitläufige Strand mit der Promenade und die idyllische Umgebung waren genau das Richtige, um ein paar Tage zu verweilen.
Strand von Luz
Unsere gemütliche Finca in Luz erwies sich als perfekter Ausgangspunkt, um die unglaubliche Vielfalt der Algarve zu erkunden. In einer Woche besuchten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Region und erlebten die ganze Bandbreite, von goldgelben Stränden mit beeindruckenden Felsformationen bis hin zu charmanten Altstädten. Das sind unsere schönsten Eindrücke der Algarve.
In unserer gemütlichen Finca in Luz fühlten wir uns von Anfang an wohl
Burgau
Nicht weit von Luz, gerade einmal knapp 7 Kilometer entfernt, befindet sich Burgau. Ein kleiner, ursprünglicher Ort, der malerisch am Felshang liegt. Die beiden Orte verbindet ein Wanderweg, der ein echtes Highlight sein soll. Obwohl wir diesen Weg nicht gegangen sind - die Temperaturen waren an diesem Tag einfach zu hoch und der Weg liegt größtenteils in der prallen Sonne -, können wir uns gut vorstellen, dass die Wanderung wunderschöne Ausblicke auf die Küste und die umliegende Landschaft bietet.
Burgau Algarve
Wer Ruhe sucht, wird in Burgau fündig. Der Strand ist ein ideales Plätzchen zum Entspannen und nachmittags finden sportlich Ambitionierte gute Bedingungen zum Wellenreiten.
Vilamoura
Vilamoura ist der exklusivste Ferienort an der Algarve mit einer Fülle an Luxushotels, Ferienanlagen und mehreren Golfplätzen. Eine breite, üppig bepflanzten Zufahrtstraße führt ins Zentrum und zum Yachthafen. Die weitläufige Promenade lädt zum Flanieren und Staunen ein. Elegante Yachten schaukeln im Wasser, Luxusgeschäfte säumen die Straße und exklusive Restaurants bieten kulinarische Genüsse.
Hafen von Vilamoura
Albufeira mit Stadtstrand
Albufeiera erhebt sich malerisch auf einem Felshang über dem Strand. Auch wenn sich das einstige Fischerdorf zu einem lebhaften Ferienort gemausert hat, lohnt sich ein Bummel durch die Altstadt.
Albufeiera Stadtstrand
In der Fußgängerzone von Albufeiera locken kleine Geschäfte zum Shoppen und jede Menge Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein. Auch diejenigen, die es ans Meer zieht, kommen voll auf ihre Kosten. In der unmittelbaren Umgebung von Albufeira bieten gleich mehrere Strände für jedes Bedürfnis das Passende - egal ob Stille oder lebendige Atmosphäre.
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Fußgängerzone Rua 5 de Outubro Albufeira
Carveiro
Carvoeiro liegt unglaublich malerisch auf einer Felsklippe und punktet mit einem grandiosen Küstenpanorama. Anfang Mai war nicht viel los und das Städtchen wirkte ruhig und beschaulich - wie aus einem Bilderbuch. In unmittelbarer Nähe von Carvoeiro liegt ein weiteres Highlight der Algarve: Algar Seco!
Carvoeiro
Algar Seco ist eine der faszinierendsten Felsformationen der Algarve. Über Jahrtausende hinweg haben Wind, Wetter und Wellen diese Felsen geformt und dabei bizarre Höhlen und Grotten geschaffen. Diese Klippen gehören zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten an der Algarve.
Mitten in der bizarren Welt aus Höhlen, Felstoren und Felsblöcken liegt versteckt das Restaurant Boneca Bar.
Hinter jedem Felsen öffnet sich der Blick auf ein neues Postkartenmotiv
Über teils gut ausgebaute Treppen lassen sich die Felsen von Algar Seco erkunden und die Aussicht zu genießen.
Lagos und seine Traumstrände
Ponta da Piedade, Praia do Camilo und Praia Dona Ana
Lagos ist eine geschichtsträchtige Stadt, die bis in die Zeit der Römer und Mauren reicht. Während der Seefahrerzeit Portugals erlebte Lagos unter der Führung von Heinrich dem Seefahrer (15.Jh) seine Blütezeit als Ausgangspunkt für Expeditionen. Heute spiegeln die historischen Gebäude, Stadtmauern und Kirchen von Lagos diese vielschichtige Vergangenheit wider.
Altstadt von Lagos
In der Altstadt mit ihren kopfsteingepflasterten Gassen und farbenfrohen Fassaden findet man lokale Handwerksläden und traditionelle portugiesische Restaurants.
Strände und Felsenformationen gehören einfach zur Algarve. In der
Umgebung von Lagos locken gleich drei Traumstrände: Ponta da Piedade, Praia dona Ana und Praia do Camilo.
Ponta da Piedade
Die Felsformation Ponta da Piedade mit ihren Grotten und Höhlen ist grandios und zählt zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Algarve. Alleine wird man hier selten sein, aber Anfang Mai war noch verhältnismäßig wenig los und wir konnten die fantastische Landschaft in aller Ruhe genießen.
Ponta da Piedade mit dem Boot erkunden
Bis zu 20 Meter ragen die Felsen aus dem Meer empor. Ganz nah lassen sich die Höhlen und Grotten bei einer Boots- oder Kajaktour erkunden. Außerdem bietet der nahegelegene Leuchtturm einen fantastischen Blick auf die Küste.
Praia do Camilo
Der Praia do Camilo ist ein idyllischer Strand, der rundherum von bizarren Felsformationen eingerahmt ist. Über eine Holztreppe gelangt man zu diesem versteckten Juwel. Oberhalb der Bucht befindet sich eine kleines Strand-Restaurant mit toller Aussicht, jedoch begrenzten Parkmöglichkeiten.
Praia Dona Ana
Mit seinem goldgelben Zuckerstrand, den schützenden Felsen und dem glasklaren Wasser ist der Praia Dona Ana ein beliebtes Ziel. Überwiegend Familien mit Kindern kommen zum Baden hier her.
Sagres raue Küste und Surfparadies
Küstenpanorama bei Sagres
Sagres liegt am südwestlichsten Punkt Europas. Der Ort selbst hat zwar weniger zu bieten, dafür ist die Küstenlandschaft mit ihrer bis zum 70 Meter hohen Steilküste und der unglaublichen Vegetation umso atemberaubender.
Verborgen zwischen den felsigen Küsten von Sagres liegt der Praia do Tonel, ein Paradies zum Surfen.
Die Festung von Sagres - Fortaleza de Sagres
Zu den Sehenswürdigkeiten von Sagres zählt die Festung Fortaleza de Sagres. Sie thront am Ende der Landzunge Ponta de Sagres. Erbaut im 15. Jahrhundert unter der Herrschaft von Heinrich dem Seefahrer brachen hier mutige Seefahrer auf, um neue Welten zu entdecken.
Festung Fortaleza de Sagres
Heute ist die Fortaleza de Sagres ein Nationaldenkmal und ein beliebtes Touristenziel. Zu den Highlights der Festung gehören die Windrose, ein in Stein gehauener Kompass, der den Seefahrern als Orientierungshilfe diente, die Kapelle Nossa Senhora da Graça sowie eine beeindruckende Zisterne, welche die Festung mit Wasser versorgte und last but not least: die atemberaubende Aussicht auf den Atlantik, die Küste und die vorgelagerten Felsen. Die Festung kann gegen ein kleines Eintrittsgeld besichtigt werden.
Die Windrose, ein riesiger, steinerner Kompass
Ausflüge ins Hinterland der Algarve nach Alte uns Aljuzar
Obwohl wir nicht mehr viel Zeit hatten, wollten wir die Gegend abseits der Touristenziele etwas erkunden und unternahmen eine Fahrt ins Hinterland der Algarve nach Alte und Aljuzar - zwei sehr ursprüngliche Dörfer.
Alte ist ein typisches Bergdorf am Rande der Serra do Caldeiráo. Überwiegend Wanderlustige und Naturliebhaber:innen, kommen hier her, um die natürlichen Quellen und den Wasserfall inmitten der Landschaft zu erkunden. Für uns standen die Quellen im Mittelpunkt.
Quellen von Alte
Ein malerischer Pfad am Bach führt zu den beiden Quellen von Alte. Besonders beeindruckend ist die Fonte Grande (große Quelle), die mit Picknickplätzen und einer kleinen Bar zum Verweilen einlädt. Am Weg ist noch ein historisches Waschhaus zu sehen, das einst von den Dorfbewohnerinnen für ihre Wäsche genutzt wurde.
Alte
Während unseres Besuchs fand gerade ein Frühlingsfest statt. Rund um die Quellen herrscht eine ausgelassene Atmosphäre. Auf einer kleinen Bühne spielte Livemusik und die Menschen trafen sich zum Picknicken, Feiern und zum Baden im Kanal. Wir genossen die fröhliche Stimmung eine Weile, bevor wir nach Loulé aufbrachen.
Loulé Markthalle und Rathaus
Loulé ist ein größerer Ort mit einer kleinen Altstadt. Schade, dass wir an einem Sonntag da waren. Es war leider fast alles geschlossen. Aber wir konnten trotzdem ein wenig die Architektur bewundern. Optische Highlights in Loulé sind das Rathaus mit dem Turm und die große Markthalle, die werktags ab 7 Uhr geöffnet ist. Jeden Samstag findet in den Straßen außerdem ein Markt nach arabischem Vorbild mit regionalen Produkten und Kunsthandwerk statt.
Al Mutamid Route Portugal
Auf unserer weiteren Entdeckungstour durch das Hinterland der Algarve folgten wir ein Stück der Al-Mutamid-Route über Monchique und Aljezur. Diese Route erstreckt sich von Lissabon bis nach Sevilla und beeindruckte uns besonders durch die überraschend grüne Landschaft mit Blumenwiesen, Olivenbäumen und weiten Feldern.
Aljuzar
In Aljuzar liesen wir uns einfach durch die Gassen treiben und genossen die authentische Atmosphäre des kleinen Ortes.
Chaminés Algarvias
Überall sind die typischen Schornsteine der Algarve, Chaminés Algarvias, zu sehen. Sie sind weiß getüncht und meist mit geometrischen Mustern oder Kacheln verziert und echte Hingucker.
Töpferei in Vila do Bispo
Die Algarve ist auch bekannt für ihre jahrhundertealte Keramikkunst. Zahlreiche Töpfereien bieten traditionelle und moderne Keramik an (auch "asa Produkte" haben wir entdeckt). Typisch sind Vasen, Schalen, Teller, Tassen und Krüge in bunten Farben und Mustern.
Noch ein Wort zur Kulinarik: Fisch und Meeresfrüchte sind natürlich die Stars an der Algarve. Berühmt ist Bacalhau à Brás, ein Kabeljaugericht mit Kartoffeln und Zwiebeln, aber auch Sardinen, Thunfisch und Tintenfisch. Fleischfans kommen mit regionalem Lamm und Kaninchen auf ihre Kosten. Zum krönenden Abschluss eines jeden Mahls darf natürliche eine süße Leckerei nicht fehlen. Pastéis de Nata, Blätterteigteilchen mit Vanillepudding, sind köstlich und ein Muss. Dazu ein Gläschen Erdbeerbaumlikör aus der Region um Monchique. Bom apetite!
Karte aller Sehenswürdigkeiten an der Algarve
Fazit: Die Woche an der Algarve verging wie im Flug. Wir haben die Zeit in dieser wunderschönen Region Portugals sehr genossen und würden jederzeit wieder kommen. Zu unserer Reisezeit - Anfang Mai - war noch wenig los und es herrschten angenehme Temperaturen, sodass wir die Sehenswürdigkeiten und Strände der Algarve erkunden konnten. Danach führte unsere Reise uns weiter nach Lissabon.