Zwei Tage in Alquézar/Spanien mit
Wanderung durch die Schlucht des Rio Vero

Hohe Berge, spektakuläre Schluchten, glasklare Bergbäche und eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt – der Naturpark Sierra y Cañones ist ein Paradies zum Wandern, Klettern, Canyoning und Naturbeobachtungen. Er liegt eingebettet in die Sierra de Guara, dem Gebirgszug der spanischen Vor-Pyrenäen, nördlich von Huesca in der Provinz Aragonien.

Alquézar 

Willkommen in Alquézar, einem echten Juwel in der Provinz Huesca, Aragonien! Dieses malerische Dorf thront auf einem Hügel in den Vorpyrenäen und hat uns mit seiner spektakulären Lage auf den ersten Blick begeistert. Schon bei der Ankunft in Alquézar wurden wir von dem mittelalterlichen Charme des Ortes überwältigt. Kein Wunder, denn Alquézar gilt als eines der schönsten Dörfer Aragoniens.


Blick auf die Colegiata de Santa Maria in  Alquézar

Bummel durch Alquézar

Was für ein Glück! Wir fanden spontan ein hübsches Hotelzimmer mit einem fantastischen Blick auf die Colegiata de Santa Maria. Die Kirche, die sich wehrhaft auf der höchsten Erhebung des Ortes erhebt, war ursprünglich eine maurische Festung und wurde erst später in ein christliches Gotteshaus umgewandelt. 


Altstadt Alquézar

Alquézar ist nicht sehr groß und die Architektur des Dorfes hat sich im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert. Die engen, kopfsteingepflasterten Gassen sind gesäumt von traditionellen Steinhäusern, die einen rustikalen Charme ausstrahlen . Am besten lässt man sich einfach durch die Gassen treiben und genießt die beschauchliche Atmosphäre. 


In die Felsen gebaut Altstadt Alquézar

Sobald die "Tagess-Ausflügler" Alquézar verlassen haben, wird es still im Dorf. Nur das Zwitschern der Vögel und ein paar spielende Kinder sind zu hören. Sonst nichts. Am Ende unserer Besichtigungstour zieht es uns noch hinauf zur Colegiata de Santa Maria la Mayor. Der kurze, steile Aufstieg lohnt sich und wird mit einer großartigen Aussicht belohnt. Unseren ersten Tag in Alquézar lassen wir - nach einem kösttlichen Abendessen - bei einem Glas spanischem Rotwein und einem herrlichen Blick auf die - im Laternenschein fast magisch wirkende Colegiata de Santa Maria la Mayor - ausklingen. 


Abendstimmung in Alquézar

Tag 2: Wanderung durch die Schlucht des Rio Vero

Das hübsch Alquézar ist bereits eine Reise wert, doch die Wanderung durch die Schlucht des Rio Vero ist ein absolutes Highlight, das uns wegen Regen  beinahe entgangen wäre. Doch wir hatten Glück! 


Rio Vero Schlucht 

Der Río Vero entspringt in den Pyrenäen und schlängelt sich durch den Naturpark Sierra y Cañones de Guara. In Alquézar hat er im Laufe der Jahrtausende diese beeindruckende Schlucht geformt. Der Eingang zur Schlucht liegt mitten im Ort und ist leicht zu finden. Nach dem Erwerb der Eintrittskarten geht´s los. 


Wander​Wege durch die Rio Vero Schlucht 

Der Schluchtenweg ist nicht sehr schwierig, aber man sollte gut zu Fuß sein und festes Schuhwerk tragen, denn er ist teilweise steil und unwegsam, aber stets gut gesichert. Vorbei an gigantischen Felswänden und üppiger Vegetation führen Treppen, Felsen und Holzstege tief hinab.  
 
Höhle Schlucht des Rio Vero

Am Fuße der Schlucht führt ein kleiner Abstecher zu einem ausladenden Felsüberhang, der wie eine Höhle wirkt. Danach beginnt der besonders imposante Teil der Wanderung. 


Metallstege Rio Vero Schlucht 

Luftige Stahlstege, Metallgitter und Treppen führen oberhalb des Flussbettes in schwindelerregender Höhe durch die Schlucht. Der Weg schlängelt sich auf und ab, vorbei an steilen Felsen und einem Wasserfall. 


Rio Vero

Unter uns bahnt sich der glasklare, türkis schimmernde  Rio Vero seinen Weg. Die Wanderung durch die Schlucht ist für uns ein kleines Abenteuer. Beim Anblick des alten, ungesicherten Pfades, der stellenweise noch unterhalb der modernen Metallstege verläuft, können wir jedoch erahnen, welch ein Wagnis es früher gewesen sein muss, diesen Schluchtenweg zu gehen.


Wasserfall Rio Vero Schlucht 

Die Wanderung durch die Rio Vero Schlucht ist ein Erlebnis. Wer in Alquezar ist, sollte es sich nicht entgehen lassen. Vorausgesetzt man ist schwindelfrei und gut zu Fuß, ist die Wanderung ohne große Herausforderungen zu bewältigen. Auch größere Kinder und Hunde sind den Schluchtenweg gegangen. Wir waren etwa drei Stunden unterwegs, und fanden den etwas steilen Rückweg am anstrengendsten.


Rückweg aus der Rio Vero Schlucht

Noch ein Wort zur Kulinarik

Die Küche Aragoniens zeichnet sich durch ihre Vielfalt und die Verwendung regionaler Produkte aus. Fragt man nach typischen Gerichten, werden  "Ternasco de Aragón" (Lammbraten), "Migas" (Brotkrumen mit Fleisch und Gemüse) und Eintöpfe wie die "Olla Aragonesa" mit Kichererbsen und Kartoffeln, genannt. Auch Wurstspezialitäten wie "Longaniza" und "Chorizo" und "Jamón de Teruel" (Schinken) zählen zu den Spezialitäten der Region. Außerdem gehört Gemüse in allen erdenklichen Varianten in der aragonischen Küche auf den Speiseplan, dazu feinstes regionales Olivenöl. Süßspeisen wie die "Trenza de Almudévar" und "Frutas de Aragón" (kandierte Früchte in Schokolade) sind typische Desserts.


Weinanbau spielt in Aragonien ebenfalls eine Rolle. In den vier Weinanbaugebieten - Somontano, Cariñena, Campo de Borja und Calatayud - gedeihen hauptsächlich Rotwein-Trauben. Somontano-Weine zeichnen sich durch fruchtige Aromen aus, während Cariñena für kräftige, vollmundige Rotweine bekannt ist. Campo de Borja ist die Heimat der bekannten Rotweine aus der Garnacha-Traube. 


Bodega Sommos - eine Weinkellerei im Weinbaugebiet Somentano beieindruckt durch seine avantgardistische Architektur 

Wofür Aragonien bekannt ist 

Aragonien liegt im im Nordosten Spaniens und die Hauptstadt der Region ist Saragossa. (span. Zaragoza) Die spanische Region blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück, zu der auch die Blütezeit des Königreichs Aragonien gehört. Heute ist Aragonien eine autonome Gemeinschaft Spaniens mit einer großen kulturellen und historischen Vielfalt. Als Reiseziel ist Aragonien bei Aktivurlauber*innen sehr beliebt.  Die Pyrenäen mit ihren atemberaubenden Gipfeln bilden entlang der gesamten Länge die Nordgrenze Aragoniens. Die Gegend ist ein Eldorado zum  Wandern, Klettern,  für Canyoning, Rafting und Kajakfahren, aber auch zum Skifahren. Besonders hervorzuheben ist der Nationalpark und UNESCO-Weltkulturerbe "Pareque National d Ordesa y Monte Perdido", der mit beeindruckenden Schluchten, Wasserfällen und einer reichen Tierwelt begeistert. Er ist u.a. Revier von Raubvögeln.  Auch die Monegros-Wüste, bekannt für ihre bizarren Felsformationen und einzigartige Flora und Fauna, ist ein Highlight. Ein weiteres Highlight der Gegend sind die über 7000 Jahre alten Höhlenmalereien bei Alquezar. Einige der bedeutendsten Höhlen sind: Cueva de Chimiacha, Cueva de Mallata,  Cueva de los Murciélagos,  Abrigo de Arpan.

FAZIT:  Die Mischung aus Geschichte, Kultur und atemberaubender Natur hat uns unglaublich gut gefallen. Alquézar ist ein Ort, den wir jedem ans Herz legen, der sich nach Ruhe, Schönheit und ein wenig Abenteuer sehnt. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen, um noch mehr von dieser wunderbaren Region zu entdecken.


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