Der Anlass für unsere Kurzreise nach Hamburg war ein ganz besonderes Geschenk: ein Musical-Besuch. Daraus wurde ein kleiner Kurzurlaub – mit Abstecher in die Lüneburger Heide. Klar, über Hamburg gibt es zahllose Reiseführer und Reiseberichte voller Tipps, was man unbedingt gesehen haben sollte. Und tatsächlich: In dieser Stadt mit fast zwei Millionen Einwohnern kann man sich tagelang treiben lassen. Aber wir wollten uns nicht verzetteln und haben uns auf das konzentriert, was Hamburg wirklich einzigartig macht: DINGE, die es nur in HAMBURG gibt!
Hamburg ist von Wasser umgeben: Flüsse, Fleete und Kanäle prägen das Stadtbild. Der größte Fluß, die Elbe, beeindruckte uns sofort mit ihrem imposanten Hafenflair mitten in der City. Die Alster mit Binnen- und Außenalster wirkte dagegen fast idyllisch – zwei blaue Seen im Herzen der Stadt. Und dann sind da noch die unzähligen Wasserstraßen, die sich als Fleete und Kanäle durch Hamburg schlängeln. Kurzum: Wer Hamburg besucht, erlebt die Stadt immer auch am Wasser.
Hamburg: die Stadt am Wasser
Wir starteten unseren Hamburg-Besuch mit einem langen Spaziergang an der Elbpromenade. Der Hafen mitten in der Stadt versprüht sofort maritime Stimmung: riesige Containerschiffe, Kräne und Hafenarbeiter - daneben elegante Kreuzfahrtschiffe und kleine Ausflugsdampfer, die über die Elbe gleiten. Und entlang der Promenade reiht sich eine Kneipe an die nächste. Unser Ziel: die kleine Kult-Kneipe, in der „Inas Nacht“ gedreht wird. Von der Landungsbrücke aus sind es gut 20 Minuten zu Fuß. Der Weg lohnt sich. Er führt immer am Wasser entlang und unterwegs gibt es jede Menge zu sehen.
Eindrucksvoll: die AIDA gleitet auf der Elbe an Hamburg vorbei
Im Fernsehen wirkt der Schellfisch Posten tatsächlich größer, in Wirklichkeit ist die Kneipe erstaunlich winzig. Aber für uns war es ein besonderes Gefühl, dort zu sein, wo schon so viele bekannte Gäste zu Besuch waren. 👉 TIPP: Außen darf fotografiert werden, innen leider nicht.
Ein Besuch am Schellfischposten
Besonders fasziniert haben uns die Fleete und Kanäle, die sich so zahlreich durch die Stadt schlängeln. Kurz zur Erklärung: Kanäle wurden gezielt angelegt, um Wohnviertel zu erschließen. Fleete dagegen waren früher mit der Elbe verbunden, weshalb ihr Wasserstand mit Ebbe und Flut schwankte. Inzwischen sind die meisten über Schleusen gesteuert.
Typisch Hamburg: Fleete schlängeln sich durch die Stadt
Uns hat es unglaublich gut gefallen, entlang der Fleete zu bummeln. Besonders beeindruckend fanden wir die Große Bleiche, eine der vornehmsten Einkaufsstrassen im Hamburger Passagenviertel, die sich bis zum Jungfernstieg erstreckt. Hier reihen sich die elegantesten Geschäfte aneinander – Mode, Schmuck und Accessoires edel, exklusiv und zu Preisen, bei denen wir zweimal hinschauten.
Entlang der Großen Bleiche Wer hier unterwegs ist, entdeckt schnell eine weitere Besonderheit Hamburgs: das Passagenviertel mit zahlreichen Passagen und Galerien. Eine schöner und eleganter als die anderen. Wir schlenderten von Passage zu Passage, bewunderten die atemberaubende Architektur und staunten über die edlen Geschäfte. Ein echtes Erlebnis, das Hamburg von vielen anderen Großstädten unterscheidet.
Elegant flanieren im Passagenviertel
Unser Spaziergang entlang der Nobelgeschäfte führte uns direkt zum Jungfernstieg. Die Binnenalster wirkt hier wie ein blauer See, mitten in der Stadt und mit dem Regenborgen über dem Wasser besonders idyllisch. 👉 TIPP: Ab Jungfernstieg starten Rundfahrten über Binnen- & Außenalster sowie durch die Kanäle.
Der Jungfernstieg mit Blick über die Binnena Alster
Ein echtes Highlight war unsere Kanu-Tour durch die Kanäle in Eppendorf. Nur wenige Minuten von der Innenstadt ( 👉 S-Bahn) entfernt gleitet man hier durchs Wasser, vorbei an Villen, Gärten und unter Brücken hindurch. Übrigens: Hamburg soll tatsächlich mehr Brücken als Venedig und Amsterdam zusammen haben. Hamburgs Kanäle: ideal für Kanutouren, Tretboote und Stand-up-Paddling
Eine Kanutour durch Hamburgs Kanäle können wir jedem ans Herz legen. Für uns fühlte es sich an, als würde man in eine andere Welt eintauchen - ein Stück Idylle mitten in der Großstadt.
Idyllische Gärten säumen die Ufer der Kanäle 👉 Das Beste: Unterwegs kann man sogar vom Boot aus Kaffee trinken oder einen Burger genießen!
In Eppendorf haben wir diesen gemütlichen Rastplatz entdeckt 👉 Tipp: Unbedingt vorher reservieren! Eine Übersicht über verschiedene Anbieter und Verleihstationen findet Ihr auf der offiziellen Seite von Hamburg
Die Speicherstadt ist einzigartige und gehört zum UNESCO-Welterbe. Allein die Klinkergebauten, Wasserwege und Brücken sind einen Besuch wert. Wer mehr Zeit hat, kann in der Speicherstadt mehrere Museen oder die Touristenattraktion schlechthin besuchen: das Miniatur Wunderland.- die größte Modelleisenbahn der Welt. Selbst als Erwachsene waren wir sprachlos, so detailverliebt und faszinierend ist die Anlage. Ein Erlebnis, das wir nicht so schnell vergessen! 👉 TIPP: Tickets unbedingt vorab online buchen!!
Mit ihren alten Backsteingebäuden und schmalen Kanälen ist das UNESCO-Weltkulturerbe ein Muss für jeden Hamburg-Besuch
Das bekannteste Wahrzeichen Hamburgs ist die Elbphilharmonie, auch liebevoll „Elphi“ genannt. Das Konzerthaus thront auf einem historischen Speicher. Vom Aussichtsbalkon der Plaza hat man einen schönen Blick über die Stadt und den Hafen. Wer ein Konzert besucht, erlebt Kultur auf Weltklasse-Niveau.
Elbphilharmonie bei Einbruch der Dunkelheit
Das Rathaus mitten in der Innenstadt wirkt mit seiner reich verzierten Fassade fast wie ein Märchenschloss. Und tatsächlich ist es mit 640 Räumen größer als der Buckingham Palast. Normalerweise kann man das Rathaus besichtigen – leider war das bei unserem Besuch nicht möglich. Aber auch von außen ist es grandios.
Das historische Hamburger Rathaus mit seiner aufwändigen Fassade
Der "Michel" - Hamburgs Hauptkirche - ist mit seinem 132 Meter hohen Turm ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt. Wer die 452 Stufen erklimmt, wird mit einem Rundumausblick über Hamburg belohnt. 👉 Tipp: Jeden Morgen und Abend erklingt vom Turm des „Michel“ ein Trompetenspiel in alle vier Himmelsrichtungen. Diese Tradition des Michel-Türmers besteht seit über 300 Jahren!
Überall taucht er auf: Hans Hummel. Ein charmantes Maskottchen, das man fast zufällig entdeckt. Auf unserem Weg durch die Stadt haben wir uns immer wieder gefreut, einem der bekanntesten Hamburger Originale zu begegnen. Doch wer war dieser Mann eigentlich? Hans Hummel war ein Wasserträger, der durch seine Schlagfertigkeit zur Kultfigur wurde und vielen Ecken in Hamburg heute ein Gesicht gibt.
Überall in Hamburg zu sehen: die farbenfrohen Hummel-Figurgen
Ein weiteres, echtes Hamburger Original sind Franzbrötchen, die man in jeder Bäckerei findet. Das Kultgebäck ist eine Mischung aus Croissant und Hefegebäck mit Zimt und Zucker - wir konnten gar nicht genug davon bekommen. Wer sie erfunden hat? Darüber wird "gestritten". Ein Anekdötchen erzählt, dass Hamburger Bäcker versuchten, die Croissants der französischen Soldaten zu imitieren, die die Stadt einst besetzt hielten. Wie dem auch sei: an Franzbrötchen führt in Hamburg kein Weg vorbei!
Franzbrötchen - ein echtes Hamburger Kultgebäck
Natürlich bietet Hamburg am Abend zahllose Ausgehmöglichkeiten - egal ob Kultur, Kiez oder Kulinarik. Ein Blick in die Veranstaltungskalender der Stadt zeigt, wie groß die Auswahl ist.
Jungfernstieg bei Nacht
Unser Hotel lag zentral in der Neustadt, einem Viertel zwischen Innenstadt und Hafen. Abseits der bekannten Einkaufsmeilen findet man hier tagsüber alternative Läden zum Stöbern und abends gemütliche Kneipen und Musik. Wir sind ganz spontan in einem Irish Pub gelandet und haben bei Live-Musik einen richtig schönen Abend verbracht. Ein echtes Highlight in der Neustadt ist übrigens der Cotton Club- Hamburgs ältester Jazzkeller, wo seit über 60 Jahren fast täglich Konzerte stattfinden. Nur fünf Minuten zu Fuss entfernt liegt außerdem das Portugiesenviertel mit seinen vielen kleinen Restaurants.
Spielbudenplatz St.Pauli
Natürlich waren wir auch in St. Pauli und haben uns die legendäre Reeperbahn angeschaut, die tagsüber überraschend ruhig ist. Hier reiht sich ein Club an den Nächsten. In den 60-er Jahren spielten schon die Beatles dort und bis heute begeistert das Schmidt Theater mit Shows, Comedy und der Kult-Inszenierung "Heiße Ecke“. Auf dem Spielbudenplatz fand gerade ein Winzerfest statt. Die Weinverkostungen und Pfälzer Spezialitäten wirkten fast ein bisschen kurios. Übrigens: 👉 von der Reeperbahn zweigt die Herbertstraße ab, dort sind Frauen nicht willkommen!
Planten un Blomen Wasserspiele
Ganz anders ging es dann im Gängeviertel zu, wo Hamburgs alternative Szene zuhause ist. Und als Abschluss: die Wasserspiele im Park Planten un Blomen, wo wir abends die kostenlosen Wasserlichtspiele mit Musik erlebten.
Und dann kam der Höhepunkt unserer Reise: das Musical „MJ – The Michael Jackson Musical“, dass Einblicke in das Leben der Pop-Ikone gibt. Bereits die Fährfahrt zur Musical-Insel war ein Erlebnis. Und das Musical selbst - schlichtweg beeindruckend - einfach wow!
Musical-Insel bei Nacht
Von der ersten Sekunde an hat uns die Show mit allen großen Hits des King of Pop mitgerissen. Die Live-Band, die Tänzer:innen und die Bühnenshow waren fantastisch. Und die Hauptdarsteller - es war fast so, als würde Michael Jackson selbst auf der Bühne stehen – von seinen ikonischen Moves über die Gestik bis hin zur Stimme war alles perfekt getroffen. Ein Abend, den wir garantiert nicht vergessen werden!
Wusstet ihr, dass in Hamburg deutschlandweit die meisten Millionäre und Superreichen leben? Unternehmer, Politiker, Künstler und Prominente sind in den exklusivsten Vierteln der Stadt zuhause: Uhlenhorst, Harvestehude, Rotherbaum, Winterhude, Eppendorf, Blankenese und dem modernen Luxusviertel HafenCity. Viele dieser Viertel schmiegen sich direkt an die Alster oder idyllischen Kanäle, was sie noch begehrter macht. Eppendorf haben wir bereits vom Kanu aus eindrucksvoll erlebt. Malerisches Fachwerkhaus mit Reetdach in Blankenese
Am letzten Tag zog es uns auch noch nach Blankenese. Unser Weg führte ins berühmte Treppenviertel. Zwischen dem rund 72 Meter hohen Süllberg und dem Elbstrand schlängeln sich zahllose kleine Wege und rund 5.000 Stufen an weiß getünchten Häusern mit hübschen Gärten entlang. Viele dieser Häuser sind nur durch Treppen zu erreichen und bieten schöne Ausblicke auf die Elbe. Eigentlich ein Traum – wären da nicht die vielen Flugzeuge, die im Minutentakt über die Dächer donnerten. Für uns war es daher eher ein „schön anzusehen, aber nicht unbedingt ein Muss“. Tipp: 👉 Fahrt nach Blankenese mit der Fähre ab Landungsbrücke oder S-Bahn
Fazit: Hamburg hat uns begeistert – vom ersten Spaziergang an der Elbe bis zum letzten Abend im Musical. Das Michael-Jackson-Musical war für uns das Highlight, aber auch die Mischung aus Wasser, Architektur und hanseatischem Flair hat diese Städtereise unvergesslich gemacht. Für uns steht fest: Hamburg ist eine wunderscöne Stadt, die wir garantiert wieder besuchen.
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