Geografisch gesehen liegt der Odenwald vorwiegend in Südhessen. Seine Randgebiete ragen jedoch auch nach Baden-Württemberg und Unterfranken. Das ca. 80 Kilometer lange und 40 Kilometer breite, waldreiche Gebiet gliedert sich in den westlichen „Vorderen Odenwald“, den östlichen „Hinteren Odenwald“ und dem "Kleinen Odenwald" im Süden. Der „Vordere Odenwald“ fällt zur Rheinebene ab, wobei die Bergstraße die Grenze zwischen den beiden Landschaften bildet. Der Neckar bildet die Grenze zum „Kleinen Odenwald“. Die Region umfasst Teile des UNESCO Geoparks Bergstraße-Odenwald und des Naturparks Neckartal-Odenwald, die die kulturelle und geologische Vielfalt bewahren und fördern.
Als Mittelgebirge bietet der Odenwald zahlreiche Berge und Erhebungen. Die höchsten Berge sind der Katzenbuckel (626 m) im Rhein-Neckar-Kreis und der Königstuhl (567 m). Im Kreis Bergstraße-Odenwald zählen die Neunkircher Höhe (605 m), der Hardberg (593 m) und die Tromm (576 m) zu den höchsten Erhebungen. Diese Gipfel sind beliebte Ziele für Wanderer und bieten atemberaubende Ausblicke über die Region.
Der Odenwald besticht durch seine landschaftliche Vielfalt: sanfte Hügel, idyllische Täler, Streuobstwiesen, weite Felder und - wie der Name schon sagt - viel Wald - prägen das Landschaftsbild. Über die Hälfte der Region ist von Laubwäldern bedeckt, was den Odenwald besonders im Wechsel der Jahreszeiten immer wieder zu einem neuen Erlebnis macht. Hinzu kommt die geologische Vielfalt, die über Millionen Jahre entstanden ist.Im "Hinteren und Vorderen Odenwald" sind Felsformationen aus Odenwaldgranit typisch.. Ein besonderes Highlight ist das Felsenmeer bei Lautertal, wo gewaltige Granitblöcke zum Klettern einladen. Südlich, im "Kleinen Odenwald" dagegen dominiert der rötlich-braune Buntsandstein, der für viele historische Bauwerke verwendet wurde und den Dörfern ihren besonderen Charme verleiht. Zahlreiche Steinbrüche und Besucherbergwerke wie die Gruben Anna Elisabeth bei Schriesheim, Maria in der Kohlbach bei Weinheim und Grube Ludwig bei Wald-Michelbach erinnern an den historischen Bergbau im Odenwald und sind für Besucher zugänglich.
Der Odenwald ist ein Paradies für Outdoor-Liebhaber. Wanderwege, Spazierwege, Radwege und Mountainbike-Strecken durchziehen die Region und bieten Routen für jedes Fitnesslevel. Orientierung bieten Übersichtstafeln an Wanderparkplätzen sowie Informationen von den Gemeinden vor Ort. Vier ausgezeichnete Fernwanderwege mit dem Siegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ führen in Etappen durch den Odenwald. Diese Routen ermöglichen es, die landschaftliche und kulturelle Vielfalt des Odenwaldes in Etappen zu erwandern.
Alemannenweg Nibelungensteig Neckarsteig Burgensteig
7 Etappen des Alemannenwegs >
9 Etappen des Neckarsteigs >
7 Etappen des Nibelungensteigs>
Hört man sich im Odenwald um, heißt es, der Name Odenwald sei abgeleitet von Ode und bedeute soviel wie Sage. Obwohl diese Deutung umstritten ist, passt sie dennoch sehr gut. Tatsächlich ranken sich viele Sagen und Legenden um den Odenwald. Allen voran die Nibelungen- und Siegfrieds-Sage. Jeder kennt Siegfried, den tapferen Krieger, der den Drachen Fafnir tötete und von dessen Blut unverwundbar wurde, bis auf eine Stelle an der Schulter, die nur Hagen kannte. Dieser nutzte sein Wissen, als Siefried sich an einer Quelle niederkniete, streckte er ihn heimtückisch nieder. Wo genau die Quelle liegt, an der Siegfried ermordet wurde, darüber streiten sich gleich drei Odenwald-Gemeinden. Eine weitere Legende aus der Nibelungensage ist der legendäre Nibelungenschatz, den Siegfried durch den Sieg über den Drachen erlangte und zu dem auch der mächtige Ring der Nibelungen gehört. Nach Siegfrieds Tod führte der Streit um diesen Schatz zu Intrigen und blutigen Konflikten, bis der Nibelungenschatz schlussendlich von Hagen in den Rhein bei Worms versenkt wurde, um ihn vor den Feinden der Burgunder zu verbergen. Der genaue Ort der Versenkung blieb geheim, wodurch der Schatz bis heute sagenumwoben bleibt.
Geschichte Eine jungsteinzeitliche, spärliche Besiedelung des Odenwaldes lassen Funde von Höckergräbern auf dem Haselburggelände vermuten. Dass der Odenwald später zum Imperium der Römer gehörte, belegen heute noch sichtbare Überreste aus der Römerzeit. Zu den bedeutendsten zählen die Römische Villa Haselburg bei Höchst im Odenwald und das Felsenmeer, das von den Römern zur Steingewinnung genutzt wurde. Nach dem Zerfall des Römischen Reiches drängten die Alemannen und im 5.Jahrhundert die Franken in den Odenwald. Mit dem Bau der Klöster Lorsch, Fulda, Amorbach und Mosbach begannen die kirchliche und kulturelle Entwicklung und die Besiedlung des Odenwaldes. In der neueren Zeit wurde der Odenwald von namhaften Territorialherrschaften beherrscht wie: die Kurpfalz, die Grafschaft Katzenelnbogen oder die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Sie wurden abgelöst von den Großherzogtümern Hessen und Baden und dem Königreich Bayern
Werbung