Kloster Lorsch: UNECO Welterbe und Meisterwerk der Karolingerzeit
Das Städtchen Lorsch a.d. Bergstraße ist vor allem für sein Kloster mit der Klosterhalle bekannt. Gegründet im Jahr 746, war es eines der mächtigsten Klöster Mitteleuropas und wurde 1991 aufgrund seiner historischen Bedeutung von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Für viele Besucher steht es seitdem ganz oben auf der Besichtigungsliste.
Heute sind von dem einst prächtigen Kloster nur noch wenige Reste erhalten. Neben der berühmten Königshalle mit ihrer aufwändigen Fassadengestaltung und einigen Fundamenten sind es vor allem der Klostergarten und das Klostermuseum, die Einblicke in die Geschichte bieten. Im benachbarten Museumszentrum - direkt gegenüber der Königshalle - erfahren Gäste alles über das Leben der Mönche und die Blütezeit des Klosters. Zudem befindet sich im Museumszentrum das Tabakmuseum, mit seiner Sammlung – darunter die größte Tabakpfeife der Welt.
Historie
Gegründet im Jahr 764, entwickelte sich das Kloster Lorsch rasch zu einem der mächtigsten Benediktinerklöster nördlich der Alpen. Es war nicht nur ein spirituelles Zentrum, sondern auch ein Ort der Bildung, Kunst und Wissenschaft. Die enge Verbindung zu den Karolingern, besonders zu Karl dem Großen, machte das Kloster zu einem wichtigen Machtzentrum im fränkischen Reich. Neben den Mönchen arbeitete hier auch eine große „familia“, die das Kloster versorgte und unterstützte.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Kloster fast vollständig zerstört. Heute erinnert die Torhalle – auch als Königshalle bekannt – an die einstige Größe der Klosteranlage. Sie ist eines der wenigen erhaltenen Beispiele karolingischer Architektur und beeindruckt durch ihre aufwändige Fassadengestaltung, die frühmittelalterliche Elemente mit klassischer römischer Baukunst vereint. Die Torhalle ist ein Symbol für das Kloster und zugleich ein Meisterwerk der Baukunst des 8. Jahrhunderts.
Das Kloster Lorsch war aber nicht nur religiös bedeutsam, sondern auch ein Zentrum für Kunst und Kultur. Es beherbergte eine bedeutende Bibliothek, in der wertvolle Handschriften aufbewahrt wurden. Viele dieser Werke, darunter das Lorscher Evangeliar, gelten heute als Meisterwerke der Buchkunst und sind in Museen weltweit ausgestellt. Ein weiteres herausragendes Dokument der Klostermedizin, das Lorscher Arzneibuch, ist eines der ältesten erhaltenen Arzneibücher des europäischen Mittelalters und wurde in die Liste der UNESCO Weltdokumentenerben aufgenommen.
Die Klosterchronik im „Lorscher Codex“ hebt die prachtvolle Ausstattung der Kirche und ihrer Gebäude hervor. Zahlreiche Fundstücke, die noch heute in einem eigenen Depot im Keller des Kurfürstlichen Hauses aufbewahrt werden, belegen den reichen bauplastischen Schmuck der Klosteranlage. Darüber hinaus trugen die Mönche von Lorsch zur Entwicklung der karolingischen Minuskel bei, einer Schriftart, die als Vorläufer unserer heutigen Kleinbuchstaben gilt und die Lesbarkeit von Texten revolutionierte.
MuseumsAngebote
Geschichte zum Erleben und Mitmachen für die ganze Familie. Führungen und
Mit-MachAngebote im Museumszentrum und im dazugehörigen Freilichtlabor Lauresham . Beliebte Themen sind: Schrift und Buchmalerei, Heilkunst und Kräuter, Töpfern, Kochen und Backen wie im Mittelalter
- Führungen
- Workshops für Kinder und Erwachsene
- Ferienspiele
- Eventlocation
Die historische Kulisse mit Klosterhalle, Wirtschaftshof und Zehntscheune und die verschiedenen Räume im Museum bieten sich für kreative Freizeitgestaltung von Kindergeburtstagen, Familiennachmittagen, Vereinsveranstaltungen, Betriebsausflüge und Ferienspiele geradezu an.
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