Sanfte Hügel, idyllische Täler, Wiesen, Felder und viel Wald. Der vordere Odenwald bietet Ruhe und Erholung. Besonders schön ist er im Frühling und Sommer, wenn die Natur erwacht, die Bäume austreiben und alles blüht.
Ein Ausflug in den Odenwald
Der Sommer klopft an die Tür und lockt uns ins Freie. Gerade an heißen Tagen zieht es uns in den Odenwald, wo es immer etwas kühler ist als anderswo. Waldluft schnuppern, Natur genießen und Neues kennenlernen. Wir haben einen Tipp für eine abwechslungsreiche Kurzwanderung im Odenwald ( GPX Daten).
Wanderwege Grasellenbach
Start und Ziel des erlebnisreichen Rundwegs ist der Parkplatz an der Touristeninformation Gras-Ellenbach. Dort steht ein Schilderbaum und eine Wanderwegekarte mit Informationen zu Touren und Sehenswürdigkeiten rund um den Ort.
Auf den Spuren der Nibelungen
durch den Odenwald wandern
Der Odenwald ist tief mit der Nibelungensage verwurzelt, gilt er doch als Jagdgebiet der Nibelungen. Deshalb trägt auch der wichtigste Wanderweg der Region den Namen Nibelungensteig. Unser erstes Etappenziel auf diesem Weg ist der mystische Siegfriedbrunnen.
Nibelungenweg zum Siegfriedbrunnen
Wir folgen den mit einem roten "N" markierten Pfad. Schon die ersten Schritte versprechen eine spannende Zeitreise. Zahlreiche Informationstafeln entlang des Weges erzählen die fesselnde Geschichte der Nibelungen und entführen uns in eine Zeit von Helden, Intrigen und epischen Schlachten.
Naturbelassener Wanderweg Odenwald Grasellenbach
Die Wanderung führt auf naturbelassenen Wegen durch dichten Mischwald. Nach etwa 20 Minuten Gehzeit erreichen wir den sagenumwobenen Siegfriedbrunnen. Angeblich der Ort, an dem Siegfried, der Held der Nibelungensage, sein Leben ließ. Auch wenn es im Odenwald noch weitere Quellen gibt, die ebenfalls als Schauplatz des Mordes gelten, ist der Siegfriedbrunnen bei Grasellenbach der Bekannteste.
Siegfriedbrunnen im Wald bei Grasellenbach
Der erste Teil der Wanderung ist der anspruchsvollste, denn es geht stetig bergauf, bis zur höchsten Erhebung, dem Spessartkopf auf 547 Meter. Der Weg schlängelt sich auf malerischen Waldpfaden durch das satte Grün. Immer wieder laden Bänke und kleine Schutzhütten zu Verschnaufspausen ein. Hier lassen sich die Ruhe und die Schönheit der Natur so richtig genießen.
Odenwald im Frühsommer
Farne und Moor
im Naturschutzgebiet Hochmoor Rotes Wasser
Ist der "Aufstieg" geschafft, führt der Weg fast eben weiter bis zu einem besonders magischen Ort: dem Hochmoor rotes Wasser. Dieses versteckte Kleinod verdankt seinen Namen einer Braunalge, die den Eisengehalt des Wassers bindet und einen rostroten Belag hinterlässt.
Naturschutzgebiet Rotes Moor
Ein Meer von Farnen erstreckt sich zu beiden Seiten des schmalen Pfades. Die Farne stehen hoch, einige fast bis zur Hüfte und dazwischen stehen vereinzelt junge Bäume, die sich ihren Platz in diesem Farnenreich erkämpfen. Wir sind ganz begeistert von dieser märchenhaften Waldlandschaft.
Rotes Moor
Im Frühling und Sommer - wenn die Wälder grünen, wilde Blumen blühen und man sogar Blaubeeren und Wald-Erdbeeren finden kann - ist der Odenwald besonders reizvoll.
Wandern im Odenwald
Der erste Teil unserere Rundwanderung endet nach 8 Kilometer in Grasellenbach. Aber es lohnt sich, die Tour zu verlängern und den gemütlichen Spazierweg auf dem Kunstweg Grasellenbach weiter zu gehen.
li "Über Brücken" Wolfgang Völker + La Chapelle / re "Vision" Peter Brauchle
Sieben Künstler*innen haben inmitten der Natur ein Freilicht-Atelier entstehen lassen, das es zu bewundern gibt.
Felsenquelle im Gassbachtal bei Grasellenbach
Der ebene Spazierweg führt außerdem vorbei an der idyllishen Felsenquelle im Gassbachtal. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis zum Café Bauer, das inmitten grüner Wiesen liegt und wegen der üppigen Auswahl an selbstgemachten Torten und der Riesen-Windbeutel sehr beliebt ist. Der perfekte Abschluss einer schönen Odenwald-Wanderung.
Café Bauer Grasellenbach OT Hammelbach
Historie
Die Nibelungensage ist eine große Dichtung, die von Liebe, Macht und höfischen Intrigen erzählt. Sie handelt vom Königssohn Siegfried, der schon in jungen Jahren so stark war, dass er im Zweikampf einen Drachen besiegte. Durch ein Bad im Drachenblut wurde sein Körper unverwundbar – nur ein kleines Lindenblatt, das auf seine Schulter fiel, hinterließ eine verwundbare Stelle. Siegfried erlangte weitere Heldentaten: Er eroberte den Nibelungenschatz und die Tarnkappe des Zwerges Alberich. Schließlich zog es ihn nach Worms, um um die Gunst der schönen Kriemhild, Schwester der Burgunderkönige Gunther, Gernot und Giselher, zu werben. Mit seiner Tarnkappe half Siegfried König Gunther, die starke Königin Brünhild zu besiegen und zur Frau zu nehmen. Als Gegenleistung erhielt er Kriemhild und verbrachte glückliche Jahre mit ihr. Doch als Brünhild später erkannte, dass sie betrogen wurde, entfachten Streit, Neid und Verrat. Schließlich wurde Siegfried während einer Jagd im Odenwald an einer Quelle von Hagen von Tronje hinterrücks ermordet, als dieser ihn an seiner verwundbaren Stelle traf. Viele Orte im Odenwald erheben den Anspruch, den "wahren" Siegfriedbrunnen zu besitzen - so auch Grasellenbach.