Ein Ausflug in die Sierra Nevada
 und zu den weißen Dörfer Andalusiens in der Alpujarra 

Granada Die Sierra Nevada ist ein Hochgebirge im Süden Spaniens, in der Nähe von Granada. Sie ist das höchste Gebirge der gesamten Iberischen Halbinsel, die mit insgesamt 16 Gipfeln über 3000 Meter aufwartet. Der höchste unter ihnen ist der Mulhacén, der stolze 3482 Meter in den Himmel ragt.

 Alpujarras -
Die beeindruckende Gebirgsregion in der Sierra Nevada

An den Südhängen der Sierra Nevada erstreckt sich die Region Alpujarra. Die schroffe Berglandschaft wird unterteilt in Alpujarra alta, Alpujarra media und Alpujarra baja – Hoch-, Mittel- und Niederalpujarras. Bekannt sind die Alpujarras für ihre schöne Landschaft und die malerischen weißen Dörfer, die auf der must-see-liste unseres Spanien-Portugal-Roadtrips stehen. 

Bergsee in der Sierra Nevada
Bergsee in der Sierra Nevada

Die Fahrt, die kurvenreich durch die schroffe Bergregion führt, ist schon ein Erlebnis für sich. Wir können uns gar nicht sattsehen an dieser eindrucksvollen Natur. Die Gegend ist noch so herrlich ursprünglich, ebenso die Bergdörfer. Besonders schön ist das Valle de Poqueira mit den weißen Orten Pampaneier, Bubión und Capileira 

Die Weißen Dörfer Andalusiens
in der Alpujarra 
und ihre maurische Geschichte 

Die weißen Dörfer der Alpujarra wurden im 15.Jahhundert von den Mauren erbaut, nachdem diese - infolge der Machtübernahme Granadas durch die katholischen Könige - in die abgelegene Bergregion flohen. Sie nannten das Gebiet Al-Busherat (Grasland), woraus im Laufe der Zeit das spanische Las Alpujarras wurde. 


Alpujarra: weiße Dörfer am Hang 

Die Mauren bauten die Dörfer terrassenförmig an die Hänge. Die im typisch marokkanischen Baustil errichteten Häuser sind bis heute erhalten. Strahlend weiß verputzt liegen sie in der Landschaft. Aus Stein, Lehm und Holz gebaut und mit flachen Dächern versehen, auf denen Kamine ragen. Dank der günstigen klimatischen Verhältnisse und einem ausgeklügelten Bewässerungssystem gedeihen in den Terrassengärten Obst, Getreide und Gemüse 


Die Mauren nutzten die Flachdächer zum Trockenen von Obst und Wäsche  

 Capileirea und Pampaneira:
Weiße Dörfer, enge Gassen, blumengschmückte Häuser
und andalusisches Kunsthandwerk 


Capileirea ist auf 1436 Meter das höchstgelegen Dorf im Poqueira-Tal. Der ruhige Ort versprüht einen unvergleichlichen Charme. Beschaulich, fast schon verschlafen, wirkt die knapp 500 Einwohner-Gemeinde. Wir schlendern durch die engen Gassen und entdecken Ecken und Winkel, in denen es scheint, als sei die Zeit stehen geblieben. Faszinierende Dachkonstruktionen aus Balken, Brettern und Schindeln, Hauswände und Balkone, hübsch geschmückt mit Blumentöpfen voller Blumen, eine idyllische Dorfkirche, davor ein kleiner Platz mit Bars, die noch geschlossen sind und schöne Aussichtspunkte mit herrlicher Sicht auf das Tal.  


Bummel durch die Gassen in Capileirea 
Die Straßen sind so eng und holprig, dass sie nur für Fußgänger (mit flachem Schuhwerk) oder Esel geeignet sind.  

Von Capileirea bieten sich fantastische Ausblicke in das Valle del Poqueira

Nur sechs Kilometer von Capileirea entfernt liegt Pampaneira. Obwohl das Dörfchen mit nur etwas 300 Einwohnern kleiner ist als Capileira ist es belebter. In den Straßen reihen sich Cafés und Restaurants aneinander, in denen man draußen sitzen und die Umgebung genießen kann.


Auf dem Marktplatz in Pampaneira

Kleine Geschäfte bieten Kunsthandwerk aus Andalusien und laden zum Souvenir-Shopping ein. 


Straßen in Pampaneiera

Jarapas
 HandgewebteTeppiche aus den Alpujarras

Noch etwas hat die weißen Dörfer bekannt gemacht: die Webkunst, die bis ins 15.Jahrhundert zurückreicht. Aus Textilresten werden typisch, bunte Teppiche (Jarapas) und schöne Tücher handgewebt, die im ganzen Ort verkauft werden.


Weberei in Pampaneira

Die Herstellung von Jarapas beruht auf einer uralten Technik, bei der Stoffreste zu streifen geschnitten und verwebt werden.  Verarbeitet wurde damals alles, was nicht mehr gebraucht wurde, um aus diesen "Lumpen" (Spanisch "harapos") Stoffe zu weben. 


Bunte Jarapas 

Eine typische Mahlzeit stand ebenfalls auf der Liste unsere Entdeckungstour. Bekanntlich hat ja jede Gegend ihre eigenen Spezialitäten. Fragt man nach einem typischen Gericht für diese Region, wird einem Plato Alpujarreño angeboten, die aus lokalen Zutaten zubereitet wird: Blutwurst, Bauernsalami, in Öl gekochte Kartoffeln, einem Spiegelei und dazu Weißbrot. Für uns war die deftige Mahlzeit etwas gewöhnungsbedürftig. 

Wandern und Skifahren
in der Sierra Nevada 

Im Sommer ist die Sierra Nevada ideal zum Wandern. Die Gegend ist ein einzigartiges Naturparadies mit einer riesigen Artenvielfalt, das von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde.

Die mittlere Region ist Grün und bewaldet, umso höher man kommt, desto karger wird die Landschaft. Gerade das Valle del Poqueira ist als Wandergebiet beliebt. Dort finden Wanderbegeisterte zahlreiche Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Von Granada aus fahren Busse in die Region!  Es gibt auch ein touristisches Angebot mit geführten Wanderungen und Mountainbike-Touren. TIPPS und Inspirationen dazu: Wanderungen in der Sierra Nevada

Im Nordwesten der Sierra Nevada befindet sich das südlichste Skigebiet Europas. Die Skistation beginnt in dem 2100 Meter hohen Ort Prodollano und bringt Skifahrer*innen bis fast auf 3.300 Meter. Skifahren ist hier von Dezember bis April möglich. Mit den großen Hotels ist der Ort Prodollano eher für diejenigen, die den Trubel lieben. Idylle findet man hier nicht. Dafür ist das Skigebiet von der Costa del Sol schnell zu erreichen und es wäre es möglich, Strandurlaub und Skifahren zu verbinden.   


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