Spanien: Entdeckungstour durch Andalusiens Hinterland und zu den Weißen Dörfern Ronda und Setenil de las Bodegas
Ronda und Setenil de las Bodegas in Andalusien standen von Anfang an auf der Liste der Orte, die wir während unseres Spanien-Portugal-RoadTrips unbedingt besuchen wollten. Die Orte liegen an der Straße der Weißen Dörfer (spanisch: Ruta de los Pueblos Blancos), die zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Südspaniens zählt.
Mijas - ein Weißes Dorf in Andalusien
Die Straße der Weißen Dörfer führt etwa 150 km durch Andalusien. Am Liebsten hätten wir alle 30 Dörfer besucht. Leider war dafür die Zeit zu knapp und es wäre schade gewesen, die hübschen Dörfer in Windeseile abzuklappern. Vielmehr verbrachten wir einige Tage in Mijas - einem malerischen Weißen Dorf in der Nähe der Costa del Sol - und unternahmen Tagesausflüge nach Ronda, Setenil de las Bodegas und Marbella. Hier geht es zu unserem Reisebericht über Mijas
Eigentlich hatten wir auch vor, einen Zwischenstopp am Caminito del Rey einzulegen. Für die die spektakuläre Route, die auf Stegen zwischen Schluchten, Canyons und dem Tal verläuft, wird Eintritt erhoben. Leider waren selbst acht Tage vorher keine Eintrittskarten erhältlich. Deshalb: Karten für den Caminito del Rey unbedingt rechtzeitig vorbuchen!
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Traumlandschaft Andalusien
Die Fahrt durch die Traumlandschaft der Serranía de Ronda war ein unvergessliches Erlebnis. Die wenig befahrene Straße durch's andalusische Hinterland führt durch eine abwechslungsreiche Gegend mit Olivenhainen, sattgrünem Weideland (Mitte April), schroffen Felsen und spektakulären Gebirgspanoramen.
Serrania de Ronda - Fahrt durch Andalusiens Hinterland
Die gesamte Region der Serranía de Ronda mit ihren Naturparks Sierra de Grazalema und Sierra de las Nieves (UNESCO Biosphärenreservat) ist ein Paradies für Naturfreunde, Wanderer und Aktivurlauber.
Bergkulisse Andalusien
Nach knapp 100 km erreichten wir unser erstes Ziel: Setenil de la Bodegas.
Andalusien: wildwachsende Agaven am Straßenrand
Setenil de las Bodegas
Andalusiens Weißes Dorf in den Felsen
Setenil de las Bodegas liegt in der Provinz Cádiz, an der beliebten Route der Weißen Dörfer Andalusiens (Ruta de los Pueblos Blancos). Das Besondere an Setenil de las Bodegas ist, dass viele Häuser direkt auf und unter Felsen gebaut wurden. Das knapp 3000 Seelen-Dorf ist zwar kein Geheimtipp mehr, aber dennoch einen Besuch wert.
Blick auf Setenil de las Bodegas
Oberhalb des Dorfes genießen wir einen ersten Blick auf den Ort, der von einem uralten, maurischen Wehrturm und der mittelalterlichen Burg Setenil de las Bodegas überragt wird. Die weißen Häuser schmiegen sich in die Felsen und im Tal fließt das Flüsschen Guadalporcún. Übrigens: Der Name Weiße Dörfer beruht auf den weiß gekalkten Fassaden, die an die maurische Vergangenheit Andalusiens erinnern. Die Mauren strichen ihre Häuser deshalb weiß, um sich vor der Sommerhitze zu schützen - genauso wie in Afrika.
Unter Felsen erbaute Häuser Setenil de las Bodegas
Der Weg abwärts zum alten Ortskern führt durch enge Gassen und auch beim Bummel durch den Ort geht es immer wieder auf und ab. Aber es lohnt sich auf Entdeckertour zu gehen und die vielen schönen Ecken des kleinen Ortes zu erkunden.
Setenil de las Bodegas "Schattenhöhlen"
Manche Häuser sind derart unter die Felsen gebaut, dass sie niemals Sonne sehen. Man nennt sie deshalb "Schattenhöhlen", im Gegensatz zu den "Sonnenhöhlen", die oberhalb der Felsen errichtet wurden. Dort befinden sich auch die meisten Bars, Geschäfte und Restaurants mit kleinen Terrassen. Zwei typische Beispiele sind die Gassen Calle Cuevas del Sol (spanisch Sonne) und die Calle Cuevas de la Sombra (spanisch Schatten).
Unterwegs entdecken wir einen Souvenirladen, in dem sich die Gelegenheit bietet, örtliche Spezialitäten zu verkosten und einige Mitbringsel zu kaufen. Sehr zu empfehlen sind die kleinen, süßen Gebäckstücke der Region.
Setenil de las Bodegas am Flüsschen Guadalporcún
Am Fluss, im Schatten der überhängenden Felsen, reihen sich Bars und Restaurants aneinander und laden zum Verweilen ein. Uns zieht es jedoch weiter nach Ronda, angeblich einer der schönsten Orte Andalusiens. Nach etwa 19 Kilometer mit dem Auto erreichen wir unser Ziel.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten
in Ronda
Das Spektakulärste an Ronda ist die einmalige Lage. Umgeben von der Gebirgslandschaft der Serranía de Ronda liegt das malerische Städtchen auf einem 800 Meter hoch gelegenem Felsplateau. Hauptattraktion ist die Brücke „Puente Nuevo“ die über die 100 Meter tiefe El Tajo Schlucht führt und die Altstadt von Ronda mit dem modernen Stadtteil „El Mercadillo“ verbindet.
Die „Puente Nuevo" verläuft fast 100 Meter oberhalb der Schlucht
Die im 18. Jahrhundert erbaute Puente Nuevo galt seinerzeit als die höchste Brücke der Welt. Ronda hat jedoch noch mehr zu bieten und ein Spaziergang durch die Stadt lohnt sich auf jeden Fall. Sowohl in der Altstadt als auch im neuen Stadtteil El Mercadillo liegen weitere Sehenswürdigkeiten. Zur ersten Orientierung haben wir für euch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Ronda in der Karte - am Ende des Artikels - markiert.
Puente Nuevo
Touristische Highlights in Ronda sind definitiv die verschiedenen Aussichtspunkte. Von der Puente Nuevo, dem Mirador de Aldehuela und dem Mirador de los Viajeros Románticos bieten sich fantastische Ausblicke auf die Schlucht und die umliegende Landschaft.
Sehr gut gefallen hat uns auch die kleine Parkanlage Jardines de Cuencan. Die Terrassen, die in die Felswände der Schlucht eingelassen sind, bieten ebenfalls wunderschöne Aussichten auf die El Tajo Schlucht, den Palast des Maurenkönigs sowie die Puento de Nuevo.
Der Jardines de Cuencan ist kostenlos zugänglich. Die Öffnungszeiten sind täglich von 8.00 Uhr bis 21.00 Uhr (im Winter bis 19.00 Uhr).
Ebenfalls sehr schön ist die Plaza del Socorro im Viertel "El Mercadillo". Der malerische Platz befindet sich in der Nähe der Fußgängerzone und lädt mit seinen beiden Brunnen und zahlreichen Cafés, Bars und Restaurants zum Verweilen ein.
Plaza del Socorro
An einem Ende des Placa del Socco befindet der Brunnen mit der Herkules Statue und den Löwen. Am anderen Ende des Platzes gibt es einen hübschen Kaskaden-Brunnen mit Sitzgelegenheiten drumherum.
Brunnen mit der Herkules-Statue im Hintergrund Circulo de Artistas
Das Gebäude hinter dem Herkules-Brunnen ist der Círculo de Artistas (Künstlerverein) im Volksmund auch El Casino genannt. In diesem historischen Gebäude hielt Blas Infante (bekannt als der Vater Andalusiens) 1918 die erste andalusische Versammlung ab und enthüllte die Regionalflagge. Heute beherbergt das El Casino eine Bibliothek und ist Veranstaltungsort. Im Innenhof finden abends Flamenco-Shows statt.
Nuestra senora del Socorro am Plaza del Socorro (1956 erbaut)
Ein weiterer Hingucker am Placa de Soccoro ist die Kirche mit den Zwillingstürmen (Nuestra senora del Socorro). Ein Bummel durch Ronda führt zu weiteren Kirchen. Die bekannteste und grösste Kirche in Ronda ist die Santa Maria La Mayor, die auf den Mauern einer Moschee errichtet wurde.
Stierkampf-Arena
Am Placa de Toros liegt die Stierkampfarena von Ronda. Sie gilt als eine der ältesten und schönsten ihrer Art und kann besichtigt werden. Das angegliederte Stierkampfmuseum (Museo Taurino) bietet einen Überblick über die Geschichte des Stierkampfs.
Stierkampf-Arena Ronda
Maurische Bauten
Die meisten Bauten aus der maurischen Herrschaftszeit wurden nach der Eroberung durch die katholischen Spanier zerstört. Zu sehen sind neben der Alten Brücke (Puente Vieje) noch Arabische Bäder (Baños Arabes") und die beiden Paläste Casa del Gigante und der Palacio de Mondragón. Der Mondragón-Palast, einst Residenz von Königen und Araberherrschern, beherbergt das Ronda-Museum sowie Innenhöfe und Gärten im maurischen Stil.
Karte der Haupt-Sehenswürdigkeiten in Ronda
Aussichtspunkte Ronda: Puente Nueva, Puente Viejo, Mirador de Aldehuela, Mirador de los Viajeros Románticos / Herrenhäuer: Casa del Gigante + Palacio del Marques de Salvatierra / Museum Ronda / Iglesia de Santa Maria la Mayor / Plaza del Socorro / Placa de Toros de Ronda (Stierkampfarena)
Nützliche Hinweise
Beste Reisezeit: Die besten Zeiten für eine Reise zu den weißen Dörfern in Andalusien sind
Frühjahr und Herbst, da es im Sommer unerträglich heiß werden kann.
Die Tour lässt sich gut mit einem Badeurlaub an der Costa del Sol verbinden.
Anreise: Für diejenigen, die nicht (wie wir) mit dem Auto anreisen, bietet sich Malaga als Zielflughafen an.
Diese Angaben sind ohne Gewähr