„Wer Sevilla nicht gesehen hat, hat nichts gesehen“, sagen die Sevillaner. Und tatsächlich ist Sevilla wunderschön und zählte zu den Highlights unserer Spanien-Portugal-Reise.
Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Sevillas liegen im Zentrum (El Centro) und sind bequem zu Fuß erreichbar. Um die historische Altstadt (Centro Histórico) erstrecken sich weitere Viertel, Barrios genannt, die ebenfalls einen Besuch lohnen. Zur leichteren Orientierung haben wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Sevillas in einer Karte dargestellt. Beginnen möchten wir aber mit einem absoluten Highlight während unseres Aufenthaltes.
Manches vergisst man nie. Unser Städtetrip nach Sevilla gehört definitiv dazu. Nicht nur weil die Stadt an sich wunderbar ist, sondern auch wegen eines besonderen Erlebnisses: Als wir Sevilla erreichten, trauten wir unseren Augen kaum. Pferdegespanne, geschmückt mit Blumen und bunten Bändern, ziehen durch die Straßen. Frauen, Männer und Kinder sind festlich gekleidet. Die Damen tragen farbenprächtige Flamenco-Kleider deren Rüschen bei jeder Bewegung schwingen und Blumen im Haar. Männer sind mit Anzügen und Flamenco-Hüten (Sombrero Cordobes) unterwegs und an jeder Ecke ertönen Flamenco-Klänge. Wir fühlten uns wie in einer anderen Welt.
Kein Zweifel: in Sevilla ist Feria de Abril, eines der ganz großen kulturellen Ereignisse der Stadt. Das Fest hat seinen Ursprung im Viehmarkt, doch im Laufe der Zeit hat es sich zum großen Frühlingfest entwickelt. Herzstück der Feria ist das Festgelände Barrio de Los Remdios. Es gibt zahlreiche Events und Veranstaltungen u.a. das Lichterfest Alumbrado und die Parade der Pferdekutschen (Paseo de Caballos). In privaten und öffentlichen Festzelten Casetas wird gefeiert und Flamenco getanzt.
Ganz Sevilla ist in Feierstimmung und überall in der Stadt ist etwas los. Die berühmte Plaza de España wird zum Treffpunkt für Jung und Alt. Flamenco-Künstle:innen und Gitarristen beeindrucken mit ihrem Können. Frauen wirbeln in ihren bunten Rüschenkleidern über den Platz, es wird getanzt, gepicknickt, Sherry getrunken und es werden unzählige Selfies geschossen. Obwohl wir die Feria de Abril nicht auf dem offiziellen Festgelände erlebt haben, war es für uns ein großartiges Erlebnis. Die Farbenpracht, die Musik, die Lebensfreude – alles war so intensiv und einzigartig – einfach unvergesslich.
Ob Feria oder nicht: der spanische Platz (Plaza de Espana) ist ein Highlight in Sevilla. Im Parque Maria Luisa, südlich der Altstadt, präsentiert er sich als einer der schönsten Prunkplätze Europas.
Entstanden ist das Gesamt-Ensemble anlässlich der Ibero-Amerikanischen Ausstellung 1929. Der Park wurde nicht nur mit Bäumen, Blumen, Brunnen und Teichen angelegt, für jedes teilnehmende Land wurde auch ein prachtvoller Pavillon im Landesstil errichtet, von denen noch einige zu bewundern sind.
Die Größe der Plaza de España ist überwältigend. Das Zentrum bilden ein Springbrunnen und ein malerischer Kanal, der von kunstvoll gestalteten Brücken überspannt wird. Die Brücken sind mit Wappen und Kacheln verziert, die die verschiedenen Provinzen Spaniens repräsentieren. Das majestätisch anmutende Hauptgebäude, das den Platz umgibt, beherbergt Regierungsbüros.
Entlang des Kanals bietet sich die Möglichkeit zu einer Bootsfahrt - mehr Romantik geht kaum.
Ebenfalls wunderschön sind die Bänke, welche die Plaza de España umrahmen. Sie sind mit handbemalten Keramikkacheln, den sogenannten "Azulejos", verziert. Jede Bank repräsentiert eine spanische Provinz und zeigt lokale Symbole, Landkarten und historische Ereignisse.
Auch ein Luxushotel im Mudéjarstil (Alfons XIII") wurde anlässlich der Weltausstellung erbaut. Der spanische König höchstpersönlich ließ es zur Weltausstellung errichten.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Sevilla liegen in der Altstadt, dem Centro Histórico. Dazu gehören die imposante Kathedrale, der majestätische Alcázar-Palast und das charmante Viertel Barrio Santa Cruz. In den zentral gelegenen Einkaufsstraßen lässt es sich außerdem hervorragend flanieren und shoppen. Los geht´s.
Vorbei an der ehemaligen Zigarrenfabrik - wo der Legende nach Carmens Story begann - und sich heute die Universität befindet, führt der Weg zum Alcazár, dem königlichen Stadtpalast.
Der Alcázar von Sevilla (span: Reales Alcázares de Sevilla) ist der mittelalterliche Königspalast von Sevilla. Bis heute ist der Alcazar offizielle Residenz der der spanischen Königsfamilie, wenn sich diese in Sevilla aufhält.
Den Alcazar von Sevilla muss man gesehen haben und unbedingt Eintrittskarten vorbuchen! Hinter den mächtigen Mauern mit dem Löwentor verbergen sich verschiedenen Paläste und traumhaft schöne Gärten. Man fühlt sich ein bisschen wie im Orient. Obwohl wir bereits die deutlich größere Alhambra besucht hatten, waren wir beeindruckt und verbrachten ca. drei Stunden an diesem zauberhaften Ort.
Erbaut im 10. Jahrhundert von maurischen Herrschern, wurde der Alcázar im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Kulturen und Baustilen geprägt. Was die Baumeister hier geleistet haben, ist unbeschreiblich schön und völlig zurecht UNESCO Weltkulturerbe.
Das Herzstück des Alcázar ist der Patio de las Doncellas (Hof der Jungfrauen). Drumherum führen Bogengänge zu den Empfangsräumen. Besonders eindrucksvoll ist der Salón de Embajadores, der Salon der Botschafter. Er ist über und über mit Kacheln und filigranen Elementen geschmückt und das Ganze unter einer vergoldeten Kuppel. Sehr beeindruckend ist auch der Salón de Embajadores, der Botschaftersaal, mit seiner prächtigen Kuppel aus geschnitztem Zedernholz sowie die königlichen Bäder.
Unmittelbar an den Alcazar grenzt das ehemalige Judenviertel Barrio de Santa Cruz. Eine charmante Gegend zum Bummeln. Verwinkelte Gassen schlängeln sich an malerischen Plätzen vorbei, gesäumt von weiß getünchten Häusern und blumengeschmückten Patios. Am Abend sind die unzähligen Bars und Bodegas beliebte Treffpunkte. Weitere Sehenswürdigkeiten in der Nähe:
Weiter führt der Weg zur Kathedrale von Sevilla (Santa María de la Sede). Erbaut im 15. Jahrhundert, ist sie eine der größten gotischen Kathedralen der Welt und UNESCO Welterbestätte.
Die gotische Fassade ist reich verziert mit Skulpturen und filigranen Ornamenten. Im Inneren sind geschmückte Kapellen, prunkvolle Altäre, bedeutende Glasmalereien und eine Vielzahl von Kunstwerken und sakralen Gegenständen zu besichtigen. Außerdem Grabmale bedeutender Persönlichkeiten, wie die Grabstätte von Christoph Kolumbus in der königlichen Kapelle.
Der markante Glockenturm, die Giralda, stammt noch aus maurischer Zeit. Das einstige Minarett ist Sevillas höchstes Wahrzeichen mit einer Aussichtsplattform in 70 m Höhe.
Ein Shopping-Tour gehört für viele bei einem Städtetripp einfach dazu. In Sevilla liegen mehrere Einkaufsstraßen zentral nebeneinander. Nicht weit von der Kathedrale entfernt schlängelt sich Sevillas Haupteinkaufsstraße die Calle Sierpes durch die Altstadt und trifft auf die Calle Tetuan und die Calle Velázquez. Hier findet man, was das Shoppingherz begehrt. Von andalusischem Kunstwerk bis hin zu Luxusmarken - und allem dazwischen.
Altstadt Sevilla Plaza de San Francisco
Im Sommer schirmen aufgespannte Marquisen die autofreien Straßen von der Sonne ab, so dass immer ein schattiges Plätzchen zu finden ist. Vom Ende der Calle Velázquez ist es nicht weit bis zum Plaza de la Encarnación mit dem Metropol Parasol.
Der Metropol Parasol, auch bekannt als "Las Setas de Sevilla" (die Pilze Sevillas), ist eine futuristische Holz-Stahl Konstruktion an der Plaza de la Encarnación. Die sechs riesigen, pilzförmigen Sonnenschirme sehen nicht nur spektakulär aus, sondern spenden auch Schatten und sind ein Besuchermagnet, vor allem wegen der Aussichtsplattform , die einen schönen Blick über Sevilla ermöglicht. Außerdem beherbergt das Metropol Parasol eine archäologische Ausgrabungsstätte und Restaurants.
Metropol Parasol
Die Architektur Sevillas hat uns total fasziniert. Neben den bedeutenden Sehenswürdigkeiten entdeckten wir beim Bummel durch die Straßen an allen Ecken und Enden noch viele weitere, prachtvolle Gebäude und hübsche architektonische Details.
Unter den Prachtbauten sind zahlreiche palastartige Häuser mit Stuck- und Marmorarbeiten zu sehen. Besonders gut gefielen uns die Bauten im Mudéja-Stil, einer Mischung aus spanischer und arabischer Architektur mit teils wunderschön gekachelten Fassaden. Die Kunst des Kachelbrennens stammt übrigens noch aus der Zeit der Mauren.
Das repräsentative Rathaus von Sevilla wurde anlässlich der Hochzeit von Carlos I von Spanien erbaut.
Weiter Sehenswürdigkeiten in der Nähe
Am Ufer des Guadalquivir erstreckt sich das Barrio El Arenal, das für seine Kneipenszene bekannt ist. Hier reihen sich Tapas-Bars, Cafés und Restaurants aneinander und überall ist etwas los. Wahrzeichen des Viertels ist der Torre del Oro. Erbaut im 13. Jahrhundert, diente er als Wachturm und zeitweise als Gefängnis. Heute beherbergt der Torre del Oro ein Schifffahrtsmuseum und bietet eine Aussichtsplattform. Verschiedene Sagen ranken sich um den Turm und brachten ihm den Beinamen "Goldener Turm" ein. Eine Legende besagt, dass der Name angeblich von der Lagerung von Goldschätzen aus der Neuen Welt herrührt.
Wahrzeichen am Guadalquivir: Der Torre del Oro
Wenige Schritte entfernt liegt die berühmte Stierkampfarena Maestranza, die als eine der ältesten und schönsten Stierkampf-Arenen Spaniens gilt. Tatsächlich findet nach wie vor der umstrittene Stierkampf statt. Während der Feria konnten wir erleben, wie elegant gekleidete Besucher:innen in Scharen zur Arena strömten. Persönlich würden wir uns keinen Stierkampf anschauen, waren aber von der opulenten Architektur der Arena beeindruckt und haben gelesen, dass eine Führung durch die Arena und ein Besuch im angegliederten Stierkampf-Museum empfehlenswert sei.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses erstreckt sich das Barrio de Triana, ein Stadtviertel, das für seine einzigartige Keramikkunst, lebendige Flamenco-Tradition und die kunstvollen Kachelverzierungen an den Häusern bekannt ist. Für dieses Viertel sollte man sich Zeit nehmen und es eventuell mit dem Fahrrad erkunden. Leider hatten wir kaum noch Zeit, aber nicht nur das Barrio de Triana ist ein Grund, Sevilla noch einmal zu besuche. Die Stadt uns unglaublich gut gefallen.
Karte der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Sevilla: Plaza de Espana (Spanischer Platz + Parque Maria Luisa / Ehemalige Königliche Tabakfabrik (Universität Sevilla) Altstadt: Alcázar + Barrio Santa Cruz / Kathedrale (Santa Maria de la Sede) + Giralda (Glockenturm) / Metropol Parasol / Palacio de las Duenas Barrio El Arenal: Torre del Oro + Schiffahrtsmuseum + Aussichtsturm / Stierkampfarena Maestranza + Stierkampf-Museum / Palacio de San Telmo Einkaufsstraßen: Calle Sierpes /Calle Tetuan/ Calle Velázquez / Barrio Triana
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