Spanien: Figueres und Costa Brava

Eine anregende Reise in die skurrile Welt Dalis   

Willkommen in Figueres, der Heimatstadt des legendären Surrealisten Salvador Dalí. Auf unserem Spanien-Portugal-Roadtrip verbrachten wir zwei unvergessliche Tage in der nordspanischen Stadt. Wir erkundeten das berühmte Dalí-Museum, sein Haus in PortLligat und entdeckten zauberhafte Orte und faszinierende Landschaften an der Costa Brava. 

Dali Theater Museum - Teatre Museu Dali 

Das faszinierende Dali-Museum in Figueres
Eine Reise ins Ungewöhnliche

Das Theater Museum liegt im Zentrum der kleinen Altstadt von Figueres. Mit seinen markanten, roten Türmen, den eindrucksvollen Eiern und Statuen auf dem Dach und der riesigen Glaskuppel ist es nicht zu übersehen. Das Kunstmuseum wurde auf den Überresten des einstigen Stadttheaters errichtet, das während des Bürgerkriegs zerstört wurde. Dali wählte diesen Ort bewusst, weil er hier erstmals seine Bilder ausstellte. Er konzipierte das Museum nach seinen eigenen Vorstellungen und es dauerte 14 Jahre, bis es fertig gestellt war. In der Krypta unter der Glaskuppel wurde Dali später nach seinen Wünschen begraben.

Figueres - Dali-Museum bei Nacht 

Unser modernes Appartement liegt in unmittelbarer Nähe des Dali-Museums. Die Altstadt ist nicht sehr groß und schnell erkundet und so haben wir am Anreisetag genügend Zeit für einen Museumsbesuch. Wir konnten sogar kurzfristig Eintrittskarten* ergattern. Das Teatre Museu Dali beherbergt die größte Sammlung von Dalis Werken und ist nicht nur für Kunstinteressierte ein Genuss. Es ist ein Gesamtkunstwerk und ein Ausflug in eine surreale, fremde Welt. Es gibt so viel zu sehen und zu entdecken, dass wir für den Aufenthalt im Dali-Museum mindestens 2-3 Stunden empfehlen.

Was euch im Dali-Museum erwartet 

Dali war einer der kreativsten und gleichzeitig umstrittensten Künstler aus der Zeit des Surrealismus. Er ließ sich von Träumen und Halluzinationen inspirieren und schuf skurrile und teils befremdende Kunstwerke. Im runden Innenhof des Museums steht sein berühmter schwarzer Cadillac (Car Naval), gekrönt von einer riesigen Venusstatue. Hinter der eingeschlagenen Fahrerscheibe sitzt eine Schaufensterpuppe am Steuer. Wirft man einen Obolus in den Münzautomaten, fängt es im Taxi an zu regnen. Das Herzstück des Museums ist der Kuppelraum mit Dalis Grabplatte und einer Bühne mit einem riesigen Gemälde als Kulisse. In weiteren 22 Sälen sind Gemälde, Skulpturen, Fotografien und Installationen zu sehen. Auch einige Exponate von anderen Zeitgenossen wie Picasso und Miro sind ausgestellt. Höhepunkte der Ausstellung sind der Mae West-Saal, in dem Möbelstücke aus der richtigen Perspektive betrachtet das Gesicht der Schauspielerin Mae West ergeben: (ein rotes Lippen-Sofa, ein Kamin als Nase und Gemälde als Augen) sowie imposante Schmuckstücke, die Dali entwarf.

 Fazit: Das Dali-Museum hat uns fasziniert. Allerdings hätten wir uns mehr Hintergrundinformationen gewünscht. Da wir noch einen Tag Zeit hatten, beschlossen wir spontan, Dalis Wohnhaus in PortLligat zu besuchen und die Reise in die surreale Welt des Künstlers fortzusetzen

Auf dem Weg zum Dali-Haus:
Abstecher zur wild-romantischen Costa Brava
und dem zauberhaften Fischerort El Port de la Selva 

Das Dali Haus liegt etwas vierzig Kilometer von Figueres entfernt. Auf dem Weg lohnt sich ein Abstecher in die Bucht von El Port de la Selva. Hier ist die Costa Brava wunderbar ursprünglich. Es gibt keine großen Hotelanlagen und noch herrscht viel Ruhe.

Bucht von El Port de la Selva

El Port de la Selva ist ein reizendes Fischerdorf mit schneeweißen Häusern, das Anfang April gerade aus seinem Winterschlaf erwacht. Wir bummeln durch die engen Gassen und stellen uns vor, wie demnächst die Blütenpracht der Bougainvilleas die Fassaden zieren, lassen uns am kleinen Fischerhafen den Wind um die Nase wehen und genießen die friedliche Atmosphäre mit Blick auf die schroffe Küste der Costa Brava.

Blick auf Port de la Selva 

Der Fischereihafen Port de la Selva zählt seit dem 18. Jahrhundert zu den bedeutendsten der Provinz. Noch heute ist die Fischerei eine wichtige Einnahmequelle der Menschen, die hier leben.   

Fischereihafen Port de la Selva 

Tipp: Im Umfeld des Ortes laden Wanderwege inmitten unangetasteter Natur dazu ein, historische Stätten zu erkunden, darunter das Kloster San Pere de Rodes. Die ehemalige Benediktinerabtei erhebt sich 500 Meter über dem Meer auf einem Gipfel der Serra de Rodes und ist eine Haupt-Sehenswürdigkeit der nördlichen Costa Brava.

Cadaqués:
Ein Besuch im malerischen Fischerdorf und Künstlerort
an der Costa Brava  

Cadaqués liegt idyllisch in einer Bucht am Cap de Creus. Früher zog es viele Künstler in das kleine Fischerdorf, darunter Picasso, Miro, Max Ernst, Matisse - und natürlich Salvadore Dali, der seine Kindheit hier verbrachte und später mit seiner Frau Gala dorthin zurückkehrte. Heute ist Cadaqués ein beliebtes Ausflugsziel an der Costa Brava. Während der Hauptsaison wird es voll. Man kommt, um zu sehen und gesehen zu werden - oft nur für einen Tag.  

Serra des Rodes 

Die Anfahrt führt kurvenreich über die wild-romantische Bergkette der Serra des Rodes. Jetzt im Frühling ist die Landschaft noch saftig grün und wunderschön. Cadaqués empfängt uns mit strahlend weißen Häusern, einer malerischen Kirche, Berge im Hintergrund und davor das blaue Meer. - ein Schmuckstück an der Costa Brava. Die Uferpromenade mit ihren Cafés und Restaurants lädt zum Flanieren und Verweilen ein. Im alten Ortskern befinden sich zahlreiche Galerien, Kunsthandwerksläden und Boutiquen. 

An der Uferpromenade sticht ein besonders schönes Jugendstilgebäude hervor: die Casa Blaua mit den blauen Keramikelementen an der Fassade. Die Villa ist zum Zeitpunkt unseres Besuchs gerade für 15 Millionen Euro zu haben.

Wo Dali wohnte - 
Das Haus in PortLligat und ein
faszinierender Olivengarten  

Das einstige Haus Dalis ist heute ein Museum und liegt etwa 2 km vom Zentrum Cadaqués am Port Lligat. Hier wohnte, lebte und arbeitete der Künstler mit seiner geliebten Frau und Muse Gala.

Ursprünglich war das Haus nur eine kleine Fischerhütte, die peu á peu von Dalí zu einem außergewöhnlichen Wohnhaus erweitert wurde. Wir hätten das Haus gerne besichtigt, es muss großartig sein. Leider gab es kurzfristig keine Eintrittskarten. Die Führungen durchs Haus werden in kleinen Gruppen abgehalten und es ist unbedingt erforderlich, sich rechtzeitig anzumelden (telefonisch oder via Internet)

Ein Trostpflaster gab es jedoch: wir konnten den berühmten Olivengarten ohne Reservierung auf eigene Faust erkunden. Der Garten ist fantastisch und steckt voller Überraschungen. In einem Teil wiegen sich vor strahlend weißen Mauern Olivenbäume. Es herrscht eine ruhige und friedliche Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. An anderer Stelle stehen riesige Eier, in die man hineinklettern kann. Überall gibt es Skulpturen und skurrile Dinge zu entdecken, die die Fantasie herausfordern. Einige davon rund um den langen Swimming-Pool, der in Form eines Penis gebaut wurde. Unter anderem ein rosa Plastiksofa, hinter dem Pirelli-Reifen an der Wand hängen oder ein großes, weißes Michelin-Männchen, das am Pool im Stuhl chillt.

Fazit: Der Garten mit seiner besonderen Atmosphäre hat uns fasziniert. Während wir durch den Garten schlenderten, uns von den zahlreichen kleinen Details im Garten inspirieren ließen und die fantastischen Ausblicke auf die Felsformationen des Cap de Creus genossen, verging die Zeit wie im Flug. Rückblickend betrachtet hätten wir gerne noch längere Zeit in Cadaqués und PortLligat verbracht.