Ein Meer von Blüten in Rot, Gelb und Weiß und ein Duft, der die Sinne betört. Der Pfingstrosen-Garten in Lorsch ist ein kleines Blumenparadies zum Verweilen und Entschleunigen.
Der Pfingstrosengarten in Lorsch ist ein besonderer Ort. Er gehörte in früheren Zeiten zum Kloster, ist heute Teil des Ev. Kirchgartens und gleichzeitig Deutschlands einziger Lehr- und Schaugarten zum Thema Paeonoie (Pfingstrose). Anlass für die Errichtung der kleinen Anlage war die Bedeutung der Pfingstrose als Heilpflanze, wie sie im berühmten Lorscher Arzneimittelbuch (seit 2013 UNESCO Memory oft he World) dokumentiert ist.
Der Pfingstrosengarten Lorsch zieht sich den Hang hoch bis zur Evangelischen Kirche
Der Pfingstrosengarten Lorsch ist ein kleines Paradies,
das der Seele gut tut
Blick vom Pfingstrosengarten Lorsch auf das UNESCO Welterbe Kloster Lorsch
Der Pfingstrosengarten liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum UNESCO Welterbe Kloster Lorsch. Er zählt zu den schönsten Gärten an der Bergstraße und ist frei zugänglich. Die terrassierten Beete ziehen sich den Hang hoch bis zur Kirche und noch weiter. Direkt vor der historischen Kirche, befindet sich auch ein kleiner Weinberg. Er wurde von der Kirchengemeinde angelegt und symbolisiert die göttliche Fülle, Kraft und Hoffnung.
Schön ist es hier, ruhig und beschaulich. Ein idyllischer Ort zum Innehalten, zum Verweilen und Genießen. Vor allem wenn die Pfingstrosen blühen - je nach Witterung von Mitte April bis Juni – ist der Pfingstrosengarten ein kleines Paradies. In dieser Zeit entfalten nach und nach über 200 verschiedene Sorten ihre Blütenpracht und verbreiten ihren Duft.
Auch andere Blumen schmücken die Beete
Mit viel Liebe und Hingabe wird der Garten von ehrenamtlichen Gärtnerinnen gehegt und gepflegt. Reichlich Zeit und Arbeit ist erforderlich, um die Beete das ganze Jahr über in Schuss zu halten, denn hier wachsen nicht nur Pfingstrosen. Damit der Garten immer hübsch aussieht, schmücken auch andere Pflanzen und Kräuter aus dem Klostergarten die Beete. Sie alle wollen, gegossen, gedüngt und geschnitten werden.
Die Pfingstrose als Medizin
gegen Gicht, Epilepsie und andere Leiden
Kaum zu glauben, aber die Geschichte der Pfingstrose (bot: Paeonien) begann schon in der Antike. Nach historischen Überlieferungen stammt die Pfingstrosa aus China. Dort wurde sie wegen ihrer Pracht und ihrer Heilkraft geschätzt und als „kaiserliche Blume“ verehrt. Die Blüten, Wurzeln und Samen wurden gegen viele verschiedene Beschwerden eingesetzt und sogar magische Kräfte wurden ihnen nachgesagt.
Im frühen Mittelalter brachten Benediktiner-Mönche die prächtige Pflanze dann über die Alpen nach Deutschland und kultivierten sie in ihren Klostergärten. Aber die beliebte Staude hat es in Lorsch nicht allein wegen ihrer überwältigenden Blüte zu Ruhm und Ehre gebracht, sondern vor allem wegen ihrer Erwähnung als bedeutende Heilpflanze im berühmten Lorscher Arzneibuch, das die moderne Medizin mitbegründete und zum UNESCO Weltdokumentenerbe ernannt wurde. Noch heute spielt die Pfingstrose in der traditionellen chinesischen Medizin und in der Homöopathie eine bedeutende Rolle. In der Schulmedizin wird sie nicht mehr verwendet.
Einmalige Pfingstrosen-Züchtungen
befinden sich im Schau- und Sichtungsgarten Lorsch
Paeonoie-Liebhaber*innen können im Pfingsrosengarten Lorsch einzigartige Züchtungen bewundern
Wie bereits erwähnt, ist der Lorscher Pfingstrosengarten Deutschlands einziger Schau- und Sichtungsgarten für Paeonoien. Experten von überall her sind ihm verbunden. So gibt es zahlreiche Züchtungen aus verschiedenen Erdteilen in Lorsch. Darunter einmalige Exemplare namhafter Züchter wie die von Michale Miely und oder Volker Emrich. Als Reminiszenz, an das teils in Lorsch geschriebene Nibelungenlied tragen die Sorten Namen wie: Brünhild, Hagen, Worms und Burgund. Sogar eine Erweiterung um die einzigartige Päonien-Sammlung des berühmten griechischen Malers und Päonien-Züchters Nassos Daphnis ist in Aussicht.
Lorscher Pfingstrosentage im Mai
Zeitgleich zum Frühlingsmarkt (Mitte Mai) finden in Lorsch die Pfingstrosentage statt. Auch wenn es an diesen Tagen voller wird als üblich, tun die zahlreichen Besucher der romantischen und entspannten Stimmung im Pfingstrosengarten keinen Abbruch. Wer möchte, kann an kostenlosen Führungen teilnehmen, Pfingstrosen kaufen, wertvolle Tipps von den Gärtnerinnen erhalten und obendrein das Programm des angegliederten Bienen- und Dichterfestes mit Frühlingsmarkt genießen.
Mehr im Veranstaltungskalender >>
Nützliche Hinweise
Öffnungszeiten: Der Pfingstrosengarten ist ganzjährig frei zugänglich
Blütezeit : Je nach Witterung zwischen Mitte April und Mitte Juni, Beipflanzungen und Kräuter aus dem Klostergarten verleihen dem Garten auch im restlichen Jahr Attraktiität
Sehenswürdigkeiten in unmittelbarer Nähe: UNESCO Welterbe Kloster Lorsch
+ Freilichtlabor Lauresham
Parkmöglichkeiten: Kostenlos in der Nähe (Nibelungenstraße)
Diese Angaben sind ohne Gewähr