Auf unserer Reise durch Spanien besuchten wir El Escorial - ein Ort, der im ersten Moment wie aus der Zeit gefallen scheint. Schon bei der Ankunft spürt man die Ruhe, die diesen Ort umgibt. In der Vorsaison, wirkte El Escorial beinahe verschlafen – ein angenehmer Kontrast zu den lebhaften Tagen zuvor in Madrid. In der Hauptsaison wird es hier vermutlich deutlich lebhafter zugehen, doch für uns ist diese Ruhe genau das, was wir brauchen. Wir beschließen spontan, zwei Tage zu bleiben.
Der zentrale Platz von El Escorial
Am ersten Tag führte uns unser Weg zum "Kloster El Escorial" – der unbestrittenen Hauptattraktion des Ortes. Der gewaltige Baukomplex erstreckt sich über mehr als 33.000 Quadratmeter und gilt als das bedeutendste Renaissance-Denkmal Spaniens – ja, sogar als eines der eindrucksvollsten Bauwerke Europas. Mehr als zwanzig Jahre (1563-1584) dauerte die Errichtung dieses imposanten Ensembles aus Granit. Unser erster Eindruck: monumental, streng und voller Würde.
Das Kloster El Escorial – UNESCO-Welterbe und architektonisches Meisterwerk der Renaissance.
Errichtet auf Befehl von König Philipp II. – einem der mächtigsten Monarchen des 16. Jahrhunderts – sollte hier kein gewöhnlicher Ort des Gebets entstehen. El Escorial war von Beginn an als gewaltiger, spiritueller und politischer Mittelpunkt des spanischen Reichs gedacht. Zum Klosterkomplex gehören mehrere Gebäude die besichtigt werden können. Besonders beeindruckend ist der Habsburger Palast, die Bibliothek, eine der ältesten und prächtigsten Europas – mit Deckenfresken, antiken Globen und tausenden wertvoller Schriften und die prunkvolle Basilika. Unter dem Kloster liegt die Königsgruft, in der sich 66 Marmorsarkophage befinden. Hier ruhen die Könige und Königinnen Spaniens. Nicht zu vergessen sind die Handwerkskammern und die zahllosen Kunstwerke.
Gärten zum Entschleunigen und Innehalten Die weitläufigen Gärten rund um das Kloster laden zum Verweilen ein. Zwischen geometrisch angelegten Wegen finden sich Springbrunnen, Zierbeete, ein stiller Teich, duftende Rosensträucher und Obstbäume.
Der zweite Tag gehörte ganz der Umgebung von El Escorial. Wir wanderten durch die sanften Hügel rund um den Ort. Unser Weg führte in den Bosque de la Herrería, ein naturgeschützter Wald südlich des Klosters. Hier wechseln sich Wiesen mit uralten Steineichenwäldern ab. Informationstafeln erzählen, Geschichten über Flora, Fauna und den Wald (in spanisch). Panoramablick vom Wanderweg – das Kloster eingebettet in die Hügellandschaft.
Übernachtet haben wir im Exe Victoria Palase - einem königlichen Palast aus dem 18. Jahrhundert - nur 200 m vom Kloster El Escorial entfernt. Besonders gut gefiel uns das herrschaftliche Ambiente beim Frühstück und die schöne Aussicht von unserem Balkon.
Frühstück mit royaler Note im Exe Victoria Palace
Auch kulinarisch hat uns El Escorial überrascht. Die Lokale rund um den zentralen Platz wirkten auf uns mit ihren mehrsprachigen Speisekarten zu "touristisch". Doch wir fanden ein echtes Juwel: das KU4TRO. Ein Lokal, in dem sich Einheimische jeden Alters treffen, um bei herzlicher Atmosphäre zusammenzukommen.
Tapas einmal anders – kreative Küche im Restaurant KU4TRO.
Das Essen war raffiniert und sehr lecker. Jeder Gang eine kleine Überraschung.
Kleine Käsebällchen, große Wirkung – ein Highlight
Selbstverständlich haben wir uns auch die kleine Markthalle nicht entgehen lassen.
Besuchs-Dauer: Plane mindestens 2–3 Stunden für den Besuch ein.
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